Naturwissenschaftliches Projekt Klasse 10

Zum Ende der neunten Klasse und im Aufbaujahr haben die Schüler des Gymnasiums die Wahl zwischen dem Fach Naturwissenschaftliches Projekt und der dritten Fremdsprache Spanisch. Wenn ihr euch für das Naturwissenschaftliche Projekt ent-scheidet erwartet euch folgendes:

  • selbstständiges Arbeiten
  • Teamwork
  • Erlernen der Methoden zur Projektarbeit für das Abitur
  • jede Menge Spaß am Experimentieren

Das besondere am Naturwissenschaftlichen Projekt ist das freie Arbeiten.
Es gibt keinen eintönigen Frontalunterricht, sondern jede Gruppe kann ihren eigenen Zeitplan erstellen und selber bestimmen, was gemacht wird. Das Arbeiten in einer Gruppe hat ganz andere Vorteile und Probleme – z. B. man muss sich in der Gruppe zuerst auf jeden Arbeitsschritt einigen, man ist aber viel unhabhängiger; es gibt kei-nen Stoff der durchzuarbeiten ist, sondern man kann kreativ seine eigenen Arbeiten gestalten.
Im Rahmen des Wettbewerbs „Jugend testet“ der Stiftung Warentest entschieden wir uns am Anfang des Schuljahres für ein Projektthema. Es sollte ein Gegenstand aus dem Alltag sein, welchen wir auf bestimmte Kriterien untersuchten. In unserem Jahrgang haben sich die Gruppen für folgende Testobjekte entschieden:

  • Taschenlampen
  • Zahnbürsten
  • Bleistifte
  • Schwimmbrillen
  • Gehörschutz
  • Äpfel
  • Kühltaschen
  • Blumenerde

Die Testergebnisse wurden in Form eines Kolloquiums geprüft. Zudem war eine wissenschaftliche Arbeit über 10 Seiten zu erstellen. Diese Arbeit wurde dann zum Wettbewerb „Jugend testet“ eingesendet.
Auch kleinere Schwierigkeiten konnten keine Gruppe abschrecken, sodass am Ende jede Gruppe gute Arbeiten abgeben hatte, wobei eine Gruppe besonders erfolgreich war.
Die Tester der Schwimmbrillen haben im Wettbewerb einen Platz unter den ersten drei auf Bundesebene ergattert. So beschreiben die Siegerinnen ihre Freude:

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Als Linda am 22.04.10 nach der Schule nach Hause kam, sah sie einen Brief auf der Kommode liegen, der an sie adressiert war. „Stiftung Warentest“ war der Absender. Linda ahnte zwar schon, dass der Brief etwas mit unserem Testobjekt Schwimmbrille zu tun hatte, wollte aber nicht zu optimistisch sein. Sie öffnete das Kuvert, las den ersten Satz und hielt bei dem Wort „gewonnen“ kurz inne.
„Nee, das kann nicht sein!“, dachte sie, stürzte zu ihren Eltern und las den Rest vor. Sofort nahm Linda den Telefonhörer und rief ihre Mitschülerinnen an.
Wir – Linda Thiessen, Nicole Jäger und Sarah Gerdes – werden zur Preisverleihung nach Berlin fahren. Wir haben einen der drei Hauptpreise gewonnen, welche auch einen Geld- und Sachpreis enthalten.
Mit unserem Testobjekt „Schwimmbrille“ gewannen wir. Seit August haben wir 5 Schwimmbrillen auf alles getestet, was eine gute Schwimmbrille ausmacht – z.B. lie-ßen wir sie aus unglaublichen Höhen fallen (1 Meter), strapazierten das Gummi bis aufs äußerste und zerkratzen herzlos jedes Schwimmbrillenglas.
Danach widmeten wir uns dem allerbesten Teil, des naturwissenschaftlichen Pro-jekts: der schriftlichen Verfassung. Mithilfe unserer Betreuungslehrer Frau Kwieduk, Herrn Santjer und Herrn Strodtmann wurde auch dies bewältigt.
Im Allgemeinen können wir sagen, dass das Nat.-Projekt sehr viel Spaß macht. Wir konnten uns selber aussuchen, was wir testen und durften selbstständig und kreativ arbeiten.
(von Schülern der 10e aus dem Nat-Projekt)

Tech@school im Naturwissenschaftlichen Projekt Daimler stellt uns die Technologien der Zukunft vor

Am 12. und 19.April war der Diplom-Ingenieur Martin Fink vom Mercedes-Werk Sebaldsbrück bei uns im Naturwissenschaftlichen Projekt zu Gast. Zunächst berichtete er uns über das Ingenieurstudium, die Erfahrungen, die er dabei gesammelt hatte und seine späteren Stationen bei Mercedes.
Er stellte die verschiedenen Antriebe – Hybridtechnologie, Solarantrieb und die Brennstoffzelle – kreativ, detailgetreu und interessant dar. Danach präsentierte er uns die verschiedenen, eben genannten Technologien auf eine sehr anschauliche Art und Weise. Als Anschauungsmaterial benutzte er verschiedene Bauteile eines Autos, wie zum Beispiel kompakte Wasserstofftanks oder einen Brennstoffzellen-Stack.
In der nächsten Einheit am 19.April wurden wir in Gruppen aufgeteilt und erhielten pro Gruppe einen Modellbausatz mit einem Brennstoffzellenantrieb-Miniauto, mit dem wir dann experimentieren konnten. Der Antrieb funktioniert, indem man destil-liertes Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt und die ent-standene Gasmenge über die Brennstoffzelle in Energie umwandelt, wodurch das Auto sich in Bewegung setzt. Nachdem wir eine erste Messung über den Verbrauch von Wasserstoff durchgeführt haben, erhoben wir noch Daten zum Verhältnis zwi-schen Weg und Geschwindigkeit bei den Antriebstechniken: Brennstoffzelle, Solar-energie und Hybridtechnik (Hybrid ist hier die Kombination aus Brennstoffzelle und Solar). Am effizientesten war die Hybridtechnik, die die niedrigste Menge an Wasser-stoff benötigte. Der Weser-Kurier begleitete uns bei diesen Experimenten und ver-fasste später einen Artikel über unsere Arbeit (zu lesen im WK vom 21.04.2010 im Wirtschaftsteil).
Das Feedback aus den Gruppen war positiv, denn sowohl die wirklich gute Veran-schaulichung von Herrn Fink als auch die praktischen Erfahrungen, Informationen über die neuen Antriebstechnologien, die Einblicke in das Ingenieurstudium und Ein-drücke über die Arbeit bei Mercedes-Benz, die wir sammeln durften, haben dazu bei-getragen, dass wir viel aus dieser Aktion mitgenommen haben.
(Von Bensia Donbosco, Friedrich Klemm, Christian Pfeil und Christian Waschewski)